E-Autos stellen besondere Ansprüche an Schmierstoffe

E-Autos stellen besondere Ansprüche an Schmierstoffe

Immer öfter prägen Elektroautos das Straßenbild auch hierzulande, ungewöhnlich ist ein solcher Anblick längst nicht mehr. Im Gegensatz zu Benzin- oder Diesel-betriebenen Kfz unterscheiden sich Elektroautos in einigen Aspekten stark. Auch in Sachen Öl und Schmierstoffe müssen besondere Ansprüche erfüllt werden. 

Klassisches Motoröl wird in Elektroautos zwar nicht mehr eingesetzt, das bedeutet allerdings nicht, dass diese ganz ohne Schmierstoffe auskommen. Für die Funktionsfähigkeit von Getriebe, Hydraulik, Radlagern oder auch der Klimaanlage bleiben Öl und andere Schmierstoffe weiterhin unabdingbar, daran wird sich in absehbarer Zeit auch nichts ändern. Im Gegensatz zu Verbrennern, müssen Schmierstoffe bei E-Autos in einigen Punkten wesentlich höhere Anforderungen erfüllen.

  1. E-Autos sind keine neue Erfindung

Das Zeitalter der E-Mobilität hat längst begonnen. Die Zahl der Neuzulassungen zeichnet ein klares Bild: alleine in Deutschland wurden im vergangenen Jahr etwa 356.000 Pkw mit reinem Elektroantrieb angemeldet, die steigende Tendenz der letzten Jahre konnte sich deutlich fortsetzen. 

Dabei sind Elektrofahrzeuge keinesfalls eine neue Erfindung. Bereits Mitte des 18. Jahrhunderts wurden entsprechende Erfindungen gemacht. Ende des 19. Jahrhunderts waren E-Autos benzingetriebenen Fahrzeugen sogar in wesentlichen Punkten voraus. Dass E-Autos aber mit modernen Verbrenner-PKW mithalten können, ist ein relativ neues Phänomen. Ob das Ziel der Bundesregierung, dass bis 2030 insgesamt 15 Millionen E-Fahrzeuge auf deutschen Straßen unterwegs sein sollen, erreicht wird, lässt sich allerdings noch nicht abschätzen. 

  1. Popularität von Elektroautos nimmt zu

Nicht erst seit Elon Musk sind E-Autos in der breiten Masse angekommen, der Tesla Chef hat allerdings wesentlich dazu beigetragen, dass die Popularität von entsprechenden Fahrzeugen in den letzten Jahren stark zugenommen hat. Musk steht wie kein anderer für eine technikaffine Generation an Unternehmern, die neuen Entwicklungen gegenüber mehr als aufgeschlossen sind.

Auch im Bereich Kryptowährungen (Bitcoin, Ethereum und Co.) sorge Musk bereits für Aufsehen, Ende 2020 sorgte er mit einem simplen Tweet dafür, dass nicht etwa der Bitcoin- oder Ethereum Kurs über Nacht um 200 Prozent nach oben schoss, sondern der Kurs des ursprünglich als „Spaß-Währung“ eingeführten Dogecoin. Zwischenzeitlich konnte man zudem Tesla-Fahrzeuge mittels Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum kaufen, aufgrund der zur Erzeugung benötigten Energie, zog er diese Entscheidung allerdings wieder zurück. Der wachsenden Nachfrage nach den Tesla Modellen tut dies allerdings keinen Abbruch. 

  1. Hohe Drehzahlen erfordern Hitzeresistenz und Robustheit

Gerade weil das Getriebe eines Elektroautos zumeist aus nur einem einzigen Gang besteht (in letzter Zeit öfter auch 2 Gänge, um die Reichweite zu erhöhen), können zeitweise sehr hohe Drehzahlen auftreten. Daher muss das Getriebeöl bei E-Autos wesentlich höheren thermischen und physikalischen Belastungen standhalten, als es bei herkömmlichen Pkw der Fall ist. Besondere Ansprüche bestehen somit in erster Linie in Bezug auf Hitzeresistenz und Robustheit des Getriebeöls. 

Doch auch an anderen Stellen bleiben Schmierstoffe bei Elektroautos unverzichtbar: Radlager, ABS / ESP, Hydraulik, die Klimaanlage sowie Sensormodule oder auch die Zentralverriegelung benötigen Öle und Schmierfette mit teilweise geänderten Anforderungen. Schmierstoffe, die den besonderen Anforderungen von Elektroautos gerecht werden, müssen vor allem folgende Eigenschaften aufweisen: 

  • Optimale Kühleigenschaften, da elektrische Energie eine gute Wärmeabfuhr benötigt.
  • Da die Schmierstoffe oft in direktem Kontakt mit elektrischen Komponenten sind, müssen sie über dielektrische Eigenschaften (schwach oder nicht leitend) verfügen, um Kurzschlüsse und Fehlfunktionen zu vermeiden. 
  • Verträglichkeit mit Materialien wie Kupfer oder polymere Kabelummantelungen. 
  • Verschleiß-, Oxidations- und Korrosionsfestigkeit.
  • Um elektrische Überschläge zwischen spannungsführenden Bauteilen zu verhindern, müssen die Schmierstoffe eine sehr gute Wasserabscheidung aufweisen.  
  1. Fazit

Die Anforderungen an Schmierstoffe für E-Autos zwar stellenweise anders als bei klassischen Pkw, dennoch bleiben sie unabdingbar für einen ordnungsgemäßen Betrieb. Mit der voranschreitenden Energiewende und der stetigen Zunahme an E-Fahrzeugen auf öffentlichen Straßen, müssen Schmierstoffhersteller und Ölanalytik, genau wie die Fahrzeughersteller und Zulieferer in den kommenden Jahren zahlreiche Herausforderungen meistern und innovative Produkte auf den Markt bringen, um die Lebensdauer von E-Fahrzeugen und deren Verschleißteilen weiter zu maximieren.

Öl Engel Team

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